Die Distanzen sind normalerweise identisch mit der eines Ironman. Also 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und zum Schluss 42,2 km Laufen. Da das Wasser am RaceDay zu kalt war, wurde der Schwimmaustritt verlegt, womit eine Verlängerung des Radkurses auf 195 km erfolgte. Als grösste Herausforderung ist das Höhenprofil anzusehen, welches beim Radsplit 3500 HM und beim Marathon 1800 HM beträgt. Also zusammen ca. 5300 HM. Wie heißt es zutreffend auf der Website des Veranstalters: „a normal ironman is like a walk in a park“. Das Rennen ging quer durch 3 Kommunen (Hordaland, Buskerud, Telemark). mit dem Ziel auf dem Gaustatoppen, dem höchsten Berg in Südnorwegen. Durch die anhaltende Schlechtwetterfront war der Gipfel in Nebel gehüllt, was den Aufstieg diesmal unmöglich machte. Lediglich der Schnellste (Björn Andersson) durfte hinauflaufen. Alle anderen mussten bei KM 37,5 (1000 HM) wieder umdrehen, und das Ziel irgendwo auf der Strasse unspektakulär durchlaufen. Warum wollte ich bei diesem Rennen dabei sein? Ausschlaggebend war für mich der Artikel im TRIATHLON in der Dezember Ausgabe. Fasziniert von dem Finisher Bild auf dem Gaustatoppen mit der Fjord Landschaft im Hintergrund hatte ich schon Blut geleckt. Respekt hatte ich eigentlich keinen vor der Distanz, auch nicht vor den Höhenmetern, da ich 1999 beim TransSwiss Triathlon eine ähnliche Distanz (3,5/225/51km – 3000 HM) mit dem 24.Gesamtplatz belegt hatte. Und schlimmer wie der Ironman auf Hawaii kann es auch nicht sein, da mir kühle Langstreckenrennen doch eher liegen. Somit habe ich mich gleich angemeldet. Das Ziel ist der Weg. Oder der Weg ist das Ziel ?
CREW
Das wichtigste war , dass die Familie mich unterstützt, da ohne Support Crew das ganze Unternehmen gar nicht möglich gewesen wäre. Es fing damit an, dass mein Rad an den neuen 1.Wechselpunkt gebracht werden musste, während ich auf dem Schiff zum Schwimmstart mitten im Eidfjord geschippert wurde. Eine perfekt eingerichtete Wechselzone erwartete mich dann nach dem Schwimmende. Meine Mädels hatten alles im Griff. Nun mussten sie meine nassen Klamotten einpacken, mir hinterherdüsen um mir Getränke , Riegel und eine Windjacke auf dem ersten Gipfel und in weiteren regelmässigen Abständen zu reichen. Vom Veranstalter wurden lediglich beim Laufpart einige Verpflegungsposten eingerichtet. Beim 2.Wechselpunkt in Austbygda hatte meine Crew dann wieder die Aufgabe meine Laufbekleidung bereitzulegen und mein Rad im Wohnmobil zu verstauen. Bis zum ersten Verpflegungspunkt bei km 7 und 15 begleiteten sie mich noch, um dann beim letzten Checkpoint bei km 37,5 bereitzustehen, wo mich dann eine der Mädels auf den Gipfel begleiten sollte
SWIM |
Aquashpere stellte mir einen Ironman Stealth Neopren zur Verfügung. Durch diesen und in Verbindung mit verbessertem bzw. längerem Armdurchzug (Danke an Nicky Lange) bin ich jetzt ca. 5-6 Minuten schneller auf 3,8km als in der letzten langen Saison im Jahr 2002. Im Ironman Stealth fühle ich mich sauwohl. Er ist sehr flexibel im Schulterbereich, was eine Ermüdung der Schultermuskulatur hinauszögert. Im Juli 2005 lag meine Bestzeit bei 1:01h im Schwimmbad auf der 50m Bahn mit Neo. Beim Norseman erzielte ich meine bisherige Bestzeit im freien Gewässer mit 1:03:56h. Die Strecke dort ist GPS vermessen. Das Wasser war relativ ruhig. Das Schwimmen fand im Eidfjord statt, welcher mit dem Meer verbunden ist. Ein leichter Salzgeschmack störte aber nicht weiter. Ob es auch Quallen in dem Gewässer gab (wie sonst überall in den Fjorden), darüber will ich lieber nicht nachdenken. Durch die schlechten Wetterbedingungen an den Tagen vor dem Race ging die Wassertemperatur im Fjord am vorgesehenen Schwimmaustritt in Eidfjord auf 13,5 Grad herunter, da an dieser Stelle ein kalter Fluss vom Gebirge ein strömte. Somit wäre eine Reduzierung der Schwimmstrecke angesagt gewesen. Kurzfristig fand sich eine Autofähre, welche alle an einen entfernteren Austritt schipperte, wo es 16 Grad haben sollte. Der Start erfolgte auf einer geöffneten Seitenklappe des Kutters aus, von ca. 2-3m Höhe. Das Signalhorn des Schiffes gab um 4.45 Uhr das erlösende Startsignal. Das Schwimmende erfolgte in Brimnes mit einem spektakulären Austritt über Felsen, wie man auf dem Bild sieht. Ohne helfende Hände wäre ich wohl nicht heraufgekommen, denn Krämpfe in den Beinen deuteten sich bei jeder falschen Bewegung an. Gegen die Kälte habe ich mich mit einer zweiten Badekappe aus Silikon (ebenfalls von Aquashpere) geschützt. Zugelassen waren auch Neopren Füsslinge und Hauben.
RUN |